Schiffsunglücke an der Westküste

Von Strandungen und Strandauktionen

Der Abschnitt der Nordsee zwischen Esbjerg und Skagen war bei den Seeleuten seit jeher gefürchtet. Wechselnde Sandbänke, Strudel und Strömungen, hohe Wellen und Orkane – all das führte zu vielen Strandungen hier an der Westküste.

Für die Schiffe, die in Seenot gerieten, gab es keinerlei Schutz. Es gab keine Häfen entlang der Küste und die Wassertiefe war zu gering, als das sie in einen der schützenden Fjorde hätten fahren können. Das ist der Grund dafür, dass so viele Schiffe auf Grund liefen.

In Vedersø Klit wurde vieles getan, um Katastrofen zu verhindern und um Leben zu retten. Es wurden → Seezeichen gebaut, große Signalfeuer entfacht und ein gut funktionierendes → Rettungssystem aufgebaut.

Chinesen an der Westküste

All diese Maßnahmen führten dazu, dass viele Seeleute gerettet werden konnten. Bei den Strandungen wurden ganz verschiedene, teils exotische Ladungen geborgen. Unbekannte Früchte und Waren, fremdartig aussehende Menschen: Einmal wurden 2 Matrosen gerettet, die Zöpfe hatten und bunte, so ganz andere Kleidung trugen. Es waren Chinesen, die auf dem Schiff angeheuert hatten.

Wertvolles Strandgut

Auch die Trümmer der Schiffswracks waren wertvoll. Da es hier so wenig Bauholz gab, wurden Teile der Spanten oder Masten für den Bau von Häusern verwendet. Ein Beispiel seht ihr an dem schönen alten Hof im → Vedersø Klitvej 61, gleich bei uns um die Ecke. Hier wurde die Zarge vom Scheunentor mit einem großen Stück Strandgut verstärkt.

Auktionen am Strand

Alle Ladung gehörte dem Strandvogt. Sie war, wenn man so will, der Preis für die Rettung. Auf Auktionen am Strand wurden die Gegenstände veräußert. Das war in Vedersø Klit und Husby oft ein Festtag. Bei dieser Gelegenheit gab es auch Alkohol, was der Obrigkeit ein Dorn im Auge war, denn für den Ausschank hätte man ja eigentlich eine Lizenz gebraucht.

Ausflugstipp:

Im Museum St. George in Thorsminde gibt es noch viel mehr Spannendes zum Thema zu entdecken.