Küstenschutz hautnah

Die Nordsee. Im Sommer wirkt sie oft so ruhig und harmlos.

Aber wenn die ersten Herbststürme kommen, merkt man schnell ihre zerstörerische Kraft. Hohe Wellen und starke Strömungen spülen den Sand weg und brechen immer wieder riesige Stücke aus den Dünen heraus.

In der Vergangenheit hat man schon vieles versucht, um die Schäden zu begrenzen. Es wurden Buhnen angelegt, wie am Strand beim Leuchtturm Bovbjerg Fyr, es wurden große Steine abgeladen, wie am Strand von Fjaltring und es wird unermüdlich der Strandhafer gepflanzt, um Sandflug zu vermeiden und den Untergrund zu befestigen. Viele Millionen Kronen gibt der dänische Staat Jahr um Jahr für den Küstenschutz aus.

Sandfüttern

Eine interessante neue Art des Küstenschutzes ist das „Sandfüttern“. Ihr könnt es manchmal vor der Küste bei Trans beobachten, z.B. am Parkplatz an der Trans Kirke oder in Fjaltring bei der Høfte Q.

Im aktuellen Projekt werden insgesamt 550.000 m3 Sand auf einer Länge von 2 km kurz vor der Küste zwischen Buhne K und Buhne Q (auf dänisch Høfte Q) aufgeschüttet. Ein speziell dafür konstruiertes Schiff saugt den Sand in etwa 10 km Entfernung aus 20 m Tiefe in seinen Bauch. Dann fährt es nah an die Küste heran und speit den Sand in einem hohen Bogen wieder hinaus – ein spektakulärer Anblick.

Das bringt's

Die natürlichen Sandriffe vor der Küste werden durch diese Maßnahmen verstärkt.
Davon verspricht man sich, dass die Wellen weiter draußen brechen, so dass ihre Wucht reduziert wird, bevor sie auf die Küste treffen.

Begeisterte Möven

Habt ihr auf dem Foto die vielen Vögel bemerkt, die nah am Wasserstrahl zu sehen sind? Für die Möwen ist diese Küstenschutzmaßnahme ein Fest. Mit dem Sand werden nämlich Unmengen von kleinen Meerestieren ausgespuckt, auf die sich die Seevögel stürzen. Manchmal sind sie so vollgefressen, dass sie alle zusammen am Strand sitzen und sich kaum mehr rühren können.